Der Kaiserjägersteig ist nach den österreichischen Soldaten benannt worden, die im Ersten Weltkrieg auf Lagazuoi gegen die Italiener kämpften.
Die Kaiserjäger waren die 4 Infanterieregimenter der österreichischen Armee.
Von 1867 bis 1918, während der kaiserlichen und königlichen Doppelmonarchie, hießen diese Militäreinheiten des österreichisch-ungarischen Reiches k.u.k. Kaiserjäger.
Welchen Stellenwert diesem Militärkorps von Anfang an zugedacht wurde geht daraus hervor, dass es der Kaiser mit seinem Namen ehrte. Es war das einzige Korps der gesamten Armee, dem diese Ehre zuteil wurde.
Sie wurden dort eingesetzt, wo besonders zähe Soldaten erforderlich waren.
Diese hauptsächlich in Tirol und in Vorarlberg rekrutierten Männer gehörten zu den loyalsten der Donaumonarchie.
Im Gegensatz zur allgemeinen Meinung, waren sie keine Gebirgstruppe sondern haben, wie die italienischen Infanteriesoldaten, das Kämpfen im Hochgebirge am eigenen Leib erleben und erlernen müssen.
Während der Ersten Weltkriegs bestand der österreichische Verteidigungsschutz im Gebiet des Lagazuoi aus einem in den Valparola-Pass gegrabenen Schützengrabensystem, die sogenannte Vonbank-Stellung, deren gut erhaltenen Reste noch heute an den Hängen des Lagazuoi links neben der Seilbahnstation sichtbar sind.
Weiter oben befanden sich auf der einen Seite die Stellungen auf dem Hexenstein (Sasso di Stria) und auf der anderen Seite die Posten auf dem Felsband des Lagazuoi.
Der Gipfel des Lagazuoi war fest in den Händen der Kaiserjäger.
Der Kaiserjägersteig auf den Gipfel des Kleinen Lagazuoi bildete den vor Beschuss sicheren Zugang vom Talboden zu den zu den österreichischen Schützengräben und zu den k. u. k. Stellungen im Gipfelbereich.
Zweieinhalb Jahre lang haben die Kaiserjäger diesen Weg den Berg steil hinauf und über eine 10 Meter lange und 25 Meter hohe Hängebrücke hinweg zurückgelegt, um die Truppe am Berg mit Nahrung, Wasser und Munition zu versorgen.
Die Alpini besetzten einen Steinwurf entfernt in der Südwand das Martini-Felsband und bauten dieses zu einer Festung aus. Alle Versuche der Kaiserjäger, die Italiener von dort zu vertreiben, scheiterten.
Auch mit vier österreichischen Minensprengungen über dem Martini-Felsband konnte taktisch kein Erfolg errungen werden.
Die Italiener bohrten sich vom Fels der Südwand in sechs Monaten mühsam durch den Berg bis knapp 40 Meter unter die österreichische Stellung an der Vorkuppe (2.668 m) und zündeten am 20. Juni 1917 33 Tonnen Sprengstoff. Diese Explosion hat die Morphologie des Berges und somit das Landschaftsbild verändert.
Dabei eliminierten sie einen österreichischen Vorposten und rückten auf den Gratrücken vor, ein entscheidender Sieg wurde aber auch durch diese enorme Sprengung nicht errungen. Es blieb alles beim Alten.
Die Soldaten mussten einen langen, unerträglichen Stellungskrieg führen, bis die Truppen nach der Niederlage von Karfreit zurückgezogen wurden.