Der Erste Weltkrieg, wie keiner ihn zuvor gesehen hat.
Das in 3D gescannte militärische Stollennetz im Inneren des Berges Lagazuoi wird zur Kulisse eines Kriegsspiels, das vom Freilichtmuseum des Ersten Weltkriegs auf dem Lagazuoi in Zusammenarbeit mit dem jungen Startup-Unternehmen Realverse unter der offiziellen Schirmherrschaft der italienischen Gebirgsjägertruppe Alpini (A.N.A.) und des Kommandos der Alpini-Truppen in Bozen realisiert wurde.
Zum ersten Mal wird die Geschichte “tragbar" wie ein Helm. Besser gesagt, wie ein Hut der italienischen Gebirgstruppen. Das Freilichtmuseum des Ersten Weltkriegs auf dem Lagazuoi ist das erste in Italien, das ein VR-3D-Videospiel auf den Markt bringt, das man im Meta Quest Store unter diesem link >>> erwerben kann. Mit einer VR-Brille und einem Joystick in jeder Hand kann sich jeder in das Jahr 1917 zurückversetzen und in einem in den Berg gegrabenen Stollenlabyrinth kämpfen, und zwar genau dort, wo vor mehr als einem Jahrhundert die Frontlinie zwischen Italien und Österreich-Ungarn verlief. Diese Neuheit ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit dem "humanistisch-informatischen" Startup-Unternehmen Realverse, das von Julian Palmarin, Leonardo Vaia und, in der Anfangsphase auch von Sebastian Cavada gegründet wurde. Ein junges, stark motiviertes Trio aus dem Trentino und Südtirol.
Mit “Lagazuoi: Echoes of The Great War”, das pünktlich zu Weihnachten in den Handel kommt, tritt die Vermittlung von geschichtlichem Wissen in die Ära der virtuellen Darstellung ein. Und zwar mit dem Segen der „Penne Nere“ (Die Schwarzen Federn), wie sich die Alpini wegen der traditionellen schwarzen Feder am Hut ihrer Uniform nennen: Sowohl der Nationale Verband der Alpini als auch das Kommando der Alpini-Truppen in Bozen haben für dieses Projekt die Schirmherrschaft übernommen.
Alles entspringt einem Pakt zwischen den Generationen. „Wir haben zwei Welten zusammengebracht, die nicht zuletzt aus Altersgründen weit voneinander entfernt sind: die Alpini, die ihren Wehrdienst geleistet haben - der nun seit fast zwanzig Jahren aufgehoben ist - und junge Reservisten, sagt Ing. Stefano Illing, Erfinder des Freilichtmuseums und Förderer des Projekts.
"Und es hat geklappt: Im Dienst befindliche und verabschiedete Alpini sind begeistert davon, die Geschichte mit moderneren Mitteln zu vermitteln, während das Team von Realverse von der Idee fasziniert ist, eine Geschichte mit neuen Technologien zu erzählen und ein spektakuläres, hochwertiges Produkt vorweisen zu können.
Einerseits Schaufel und Spitzhacke, andererseits dreidimensionale virtuelle Realität. Seit 25 Jahren bewahren die Alpini - zuerst die ANA-Sektionen Cadore und Belluno und die Brigata Alpina Tridentina, dann die vielen Freiwilligen der vielen Gruppen der ANA-Sektion Treviso, zu denen sich Alpini der ANA-Sektionen Valdobbiadene, Brescia, Parma, Bergamo, Conegliano, Palmanova, Pordenone, Salò und Verona unter der Leitung von Sergio Furlanetto und unter dem Dach des Komitees Cengia Martini-Lagazuoi gesellten - die Erinnerung an "ihre" Kameraden, die aus ganz Italien kamen, ihre Musketen schulterten und in den Dolomiten kämpften. Seit Ende der 1990er Jahre bis heute haben Hunderte von Freiwilligen Alpini die Stollen von Schutt befreit, Treppen gebaut, Baracken und Gräben restauriert. Ihre immense Arbeit hat es ermöglicht, die Stollen für die Hunderte von Besuchern zu öffnen, die jeden Sommer mit Taschenlampe und Helm in das Berginnere des Lagazuoi hinabsteigen, um diese Festung aus Erde und Fels zu erkunden. Dieses in 3D gescannte Stollennetz ist nun online "navigierbar" und ist die tatsächliche Kulisse des Spiels.
Das Videogame
Es handelt sich um ein realistisches und akkurates Videogame, um ein pädagogisches Instrument, das gleichzeitig fesselnd ist, mit einer Spielhandlung mit verschiedenen konkreten Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.
Mit der VR-Brille findet sich der Spieler in einer Baracke wieder, die wie ein kleines Museum eingerichtet ist, mit Bildern, historischen Fotos und Objekten, die mittels Scans von Original-Gegenständen erstellt wurden: Für eine genauere historische Darstellung wurden offizielle Sammlungen verwendet, die dem Ersten Weltkrieg und der Dolomitenfront gewidmet sind, wie das Museo Nazionale Storico degli Alpini in Trient, das dank der Unterstützung des Kommandos der Alpini-Truppen in Bozen, des Museo storico della Grande Guerra in Rovereto und des Museo della Battaglia di Vittorio Veneto an diesem Projekt mitgearbeitet hat. Es erscheinen zwei Hände, die mit Joysticks bedient werden und es ermöglichen, mit der Umgebung zu interagieren, Beschreibungen zu öffnen, eine 3D-Karte der Front zwischen den Bergen Lagazuoi, Hexenstein (Sasso di Stria) und Valparola zu bewundern und das Spielniveau zu wählen, indem man sich dank der Teleportations-Funktion mühelos fortbewegt.
Stollen, Baracken und Spielbereiche sind originalgetreu dem Inneren des Lagazuoi nachgestellt, das von den Alpini restauriert und dann gescannt wurde. In diesem Umfeld, in dem jedes einzelne Objekt auf interaktive Weise virtuell berührt und untersucht werden kann, hört der Spieler die Geschichten der Alpini, liest die Briefe, die sie ihren Familien hinterlassen haben, wird aber vor allem dazu aufgefordert, sich aktiv zu beteiligen, indem er verschiedene Aufgaben bewältigt. Das Kurbeltelefon, die Drahtseilbahn, der Presslufthammer, die mit Dynamit freigesprengten Stollen, der Kanonenbeschuss: Man taucht ständig in einen Fluss aus Ton und Bild ein, der vom Alltag, aber auch von historischen Ereignissen und Tatsachen erzählt.
In kurzer Zeit und ohne jegliche Werbung wurde die "Beta"-Version des Spiels von nicht weniger als zweitausend Spielern, Entwicklern und Programmierern heruntergeladen, die auf der Suche nach Bugs waren, um diese eventuell vor dem offiziellen Start zu melden. Ihre Kommentare waren sehr positiv.
Ein Museum, drei Möglichkeiten der Erkundung
Während des Ersten Weltkriegs gruben italienische und österreichisch-ungarische Soldaten Unterstände für Männer und Waffen in den Lagazuoi und verwandelten ihn in eine Festung. Nach den umfangreichen Restaurierungsarbeiten der Alpini kann man die Stollen, Schützengräben und restaurierten Kanonen- und Maschinengewehrstellungen des Freilichtmuseums des Ersten Weltkriegs besichtigen und so einen tiefen Einblick in die Hintergründe des ersten Hochgebirgskriegs in der Geschichte der Menschheit bekommen.
Seit dem Sommer 2023 wird der Museumsbesuch noch interessanter: Die Alpini-Truppen der ANA haben 130 wetterbeständige Tafeln aus rostfreiem Stahl entlang der Besichtigungsrouten und an den Stollen angebracht. Diese sind mit einem Zahlencode versehen und mit einer App verbunden, die es ermöglicht, entlang der Streckenführung Texte, Bilder, Audio- und Videoaufnahmen herunterzuladen, die einen Einblick in die weniger bekannten Aspekte des Ersten Weltkriegs vermitteln.
Inhalte, die auch im Offline-Modus zugänglich sind, z. B. im Berginneren, wo kein Netzsignal vorhanden ist.
Lagazuoi EXPO Dolomiti_Im Jahr 2018 wurde die Bergstation der Seilbahn Lagazuoi auf 2732 Metern Höhe in eine Kunstgalerie, ein Hightech-Ausstellungszentrum und ein Ideenlabor für die Bergwelt sowie in ein Modell für einen sanften und nachhaltigen Tourismus verwandelt. Lagazuoi EXPO Dolomiti ist ein Ort der kulturellen Aufwertung, der auch kuratorische Inhalte hervorbringt, wie z.B. die Lagazuoi Winning Ideas Mountain Awards, ein Wettbewerb, der Materialien, Technologien, Apps und High-Tech-Lösungen im Zusammenhang mit dem Hochgebirge ins Rampenlicht rückt, sowie den Lagazuoi Photo Award, der darauf abzielt, eine originelle Bildsprache über die Bergwelt hervorzubringen. Das barrierefreie und energieunabhängige Gebäude beherbergt Ausstellungsräume, einen Saal für Veranstaltungen und Tagungen sowie eine Bar mit Terrasse und ist somit ein idealer Ort für die Durchführung von Veranstaltungen.
Realverse_ Ein 2021 gegründetes Startup-Unternehmen für humanistische Informatik, das es sich zum Ziel gesetzt hat, Geschichte und Kultur durch Zukunftstechnologien zu verbreiten. Das Unternehmen, dessen Kernkompetenz die virtuelle Realität ist, das sich aber ebenso gut auf all das versteht, was mit Geschichte zu tun hat, widmet sich der kulturellen und informationstechnischen Innovation und bietet Bildungseinrichtungen und Lehrkräften spektakuläre hochwertige Produkte an. Realverse hat sich auf die Rekonstruktion von historischen Szenarien spezialisiert und nutzt 3D-Scans, um Museumsexponate nachzubilden. Diese werden an die Gaming-Welt angepasst und durch Gamification-Elemente in die Umgebung integriert. In der so entstandenen Erfahrungswelt erwachen die Objekte zum Leben, durchbrechen das Glas, hinter dem sie in Museen oft verborgen sind, und erscheinen in den Händen der Spieler. Die Spieler beginnen so, mit dem historischen Objekt zu spielen, lernen seine Funktionsweise, den historischen Hintergrund und die Informationen kennen, die nur durch seine Verwendung vermittelt werden können. Dabei stehen die Geschichte und der Einsatz von Technologie und Videospielen als Kommunikationsmittel im Vordergrund. realversevr.it