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Stefano Zardinis „The pioneers’ passion” im Höhenflug

Lagazuoi EXPO Dolomiti würdigt den großen Fotografen aus Cortina d'Ampezzo
mit einem kulturellen Vorblick auf die Olympischen Spiele 2026

Der große Fotograf aus Cortina d'Ampezzo würdigte 2014 mit grafischer Bildbearbeitung im Pop Art Stil den Geist der Alpengemeinschaften, die vor über einem Jahrhundert den Wintersport schlechthin erfunden und damit einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel eingeleitet haben. Die Ausstellung ist ein bahnbrechendes und innovatives fotografisches Experiment, das aus den Bildern des Familienarchivs entstanden ist. Sie ist ein Aufruf, die Farben, die Energie und den Zukunftsdrang wiederzuentdecken, die heute, angesichts der bevorstehenden Olympischen Spiele, lauter denn je widerhallen. Der scharfe und ironische Blick von Stefano Zardini verknüpft unterschiedliche Geschichten und Epochen mit geschickten grafischen Bearbeitungen und verbindet das Zentrum von Cortina d'Ampezzo - und die Ikonos Art Gallery - mit den Dolomitengipfeln.


Cortina, 17. Februar 2023_ Knapp tausend Tage vor den Olympischen Spielen Mailand-Cortina beginnt der Kulturpol Lagazuoi EXPO Dolomiti - ein zwischen Cortina d'Ampezzo und dem Gadertal gelegenes Hightech-Ausstellungs- und Museumsgebäude, seine Annäherung an dieses großartige sportliche und kulturelle Ereignis. Stefano Zardinis „The Pioneers' Passion" eröffnet diese neue kuratorische Reise: eine Hommage an den großen Ampezzaner Fotografen, an seinen einzigartigen Blick, sowie eine außergewöhnliche Gelegenheit für ein kollektives Gedenken dank einer Ausstellung, die 2014 konzipiert, ein futuristisches Projekt war und noch immer dringlich aktuell und auch ein Aufruf ist.

Stefano Zardini begann mit seinem monumentalen Familienarchiv, indem er die Bilder von Skifahrern aus dem frühen 20. Jahrhundert grafisch überarbeitete, um ihnen eine neue Bedeutung zu geben, sie mit seinem Stil und einem Pop-Art-Effekt zu prägen. Die ursprünglichen Aufnahmen erzählen von der Entstehung des Wintertourismus in den Bergen, der zu jener Zeit eine absolute Neuheit war. Stefano Zardini löscht und überschreibt nichts: Er verstärkt mit einer innovativen konzeptionellen und aussagekräftigen Bildbearbeitung. Und er verändert die Geschichte. Die monochromen, durch seine grafische Bearbeitung erneuerten Bilder des frühen 20. Jahrhunderts, erscheinen in neuem Licht und nehmen vorweg, was sein wird oder sein könnte. Sie vermitteln eine neue Energie, eine Zuversicht, die heute mehr denn je notwendig ist, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.

Die Ausstellung ist eine Hymne an den unbezähmbaren Willen der Alpengemeinden, die den Wintertourismus und den Skisport zu Beginn des 20. Jahrhunderts „erfunden" haben. Statt mit allgemeiner Zuversicht in die Zukunft zu blicken, besaßen sie die Fähigkeit und hatten den Wunsch, sie selbst zu schaffen, und zwar mit ihren eigenen Ressourcen: ein Pioniergeist, der - so Zardinis Botschaft - auch heute noch notwendig wäre. Die primitiven, mit Lederriemen geschnürten Holzskier setzten eine farbenfrohe, enthusiastische Revolution in Gang, die große Träume mit sich führte.
Die Fotosammlung aus dem Jahr 2014 war ein Ansporn, diesen Mut wiederzufinden und an die Zukunft zu denken: Da die Olympischen Spiele vor der Tür stehen, wird diese Aufforderung heute ebenso laut und deutlich vermittelt.

Die Ausstellung verbindet mittels der Seibahn Lagazuoi die Ikonos Art Gallery in Cortina, in der einige der Werke dieser Sammlung ausgestellt sind, mit den Dolomitengipfeln, die die Fantasie des Fotografen von seiner Kindheit an beflügelt haben. Sie verbindet aber auch verschiedene Epochen, die Jahrhundertwende und den Beginn des Jahrtausends, erstreckt sich ideell bis 2026.

„The pioneers’ passion” ist eine Brücke zwischen den Generationen, ein direkter Draht zu den Vorfahren. Diese Ausstellung ist auch ein Kapitel der Geschichte der Familie Zardini, einer Fotografen-Dynastie, die mit dem Großvater begann, der 1892 die Grundlage für eine der bemerkenswertesten Bildersammlungen der Dolomiten schuf. Großmutter Antonia war die erste Fotoreporterin des Ersten Weltkriegs, ihr Sohn dokumentierte mit seiner Kamera den Russischen Rückzug und die Olympischen Spiele 1956. Der „Enkel und Künstlersohn" Stefano Zardini hat seinen Horizont erweitert, mit zahlreichen Medien und Agenturen zusammengearbeitet und 60 Länder der Welt bereist, auch die unzugänglichsten. Der Fotojournalist und Autor für große internationale Zeitschriften kehrte nach seinen Reisen durch die Welt in seine Berge zurück, um sich experimentelleren Projekten zu widmen und ein wichtiger Vertreter der Fine Art zu werden.

Auch wenn die Reise von Stefano Zardini 2019 zu Ende gegangen ist, überraschen seine Werke weiterhin, regen zum Nachdenken an, sind in internationalen Sammlungen zu finden und erreichen nahe und ferne Orte. Lagazuoi EXPO Dolomiti hat ihm in der letzten Zeit bereits zwei Ausstellungen gewidmet, um eine Persönlichkeit zu ehren, die von den Dolomiten ausgehend Geschichten mit einem universellen Charakter zu erzählen vermochte. Und nun ist alles bereit für die dritte Ausstellung, vom 27. Mai bis zum 18. Juni 2023, mit den von Valentina Vidali Zardini, Ehefrau des Fotografen und Kuratorin dieses immensen ikonografischen und fantasievollen Erbes, ausgewählten Bildern.