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© bandion.it

Tourismus-Geschichte auf dem Lagazuoi

Der Lagazuoi wurde während des Ersten Weltkriegs von den gegnerischen Heeren befestigt. Auf seinem Gipfelkamm lebten von Juni 1915 bis November 1917 etwa hundert österreichisch-ungarische Soldaten. Nach der letzten Isonzoschlacht und dem darauffolgenden Rückzug von der Alpenfront, wurde dieser Berg von den Soldaten verlassen und wurde zum Ausflugsziel von vereinzelten Alpinisten und Skitourenfahrern. 

Ugo Pompanin, Mitglied der weltberühmten Ampezzaner Kletterergilde „Scoiattoli” und Akademiker des italienischen Alpenvereins CAI, war in den Sommermonaten der frühen 60er Jahre mit Wiederholungen einiger Kletterrouten in der Fanesgruppe und auf dem Lagazuoi beschäftigt, die heute zu den Klassikern zählen. Und während seiner regelmäßigen Streifzüge und Kletterpartien durch dieses Gebiet erkannte er seinen touristischen Wert. 

Anfang März 1963 begab sich eine Gruppe von Freunden zur Inspektion auf den Lagazuoi. Neben Ugo Pompanin waren auch Ugo Illing, Angelo Menardi Milar, Franca, seine Frau und Mescolin mit von der Partie. Ein wunderschöner Tag mit einem superlativen Firn und die Entscheidung wurde getroffen: Sie gründeten eine Firma und beschafften sich das erforderliche Kapital von 168 Millionen Lire, nach Schätzungen der Firma Hölz aus Meran, für den Bau der Seilbahn Falzarego-Lagazuoi. Das Startkapital wurde in einer Woche gezeichnet. Die ersten Messungen wurden im Frühjahr 1963 erhoben. Die Firma Pellegrini aus Brixen wurde mit der Realisierung des Projekts beauftragt und beendete die Bauarbeiten für die Seilbahn im Februar 1964. 

Die Errichtung einer Hütte in etwa 50 m Entfernung von der Bergstation der Seilbahn Lagazuoi erforderte dreieinhalb Monate, vom 5. Juni bis zum 20. September 1964. Das Rifugio Lagazuoi ist die höchstgelegene Berghütte von Cortina d'Ampezzo und weist heute mit 74 Betten auch die größte Aufnahmekapazität der Ampezzaner Rifugios auf. Die Lagazuoi-Hütte wird noch heute von der Familie Pompanin betrieben. 

Mit der Realisierung dieser beiden Werke  wurde dieses faszinierende Gebiet für den Tourismus erschlossen.