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Briefe vom K2

Eine Geschichte über die Berge, die Liebe, das Leben

Auf der Lagazuoi EXPO Dolomiti:
Das Vermächtnis von Lino Lacedelli
in einer von der Gruppe "Scoiattoli di Cortina d'Ampezzo" kuratierten Ausstellung

 

Die Ausstellung "Briefe vom K2", eine Geschichte, die durch Bilder und Erinnerungen erzählt wird,
ist bis zum 12. September geöffnet. Siebzig Jahre nach der Erstbesteigung des K2 durch Lino Lacedelli aus Ampezzo, Mitglied der berühmten Bergsteigervereinigung "Scoiattoli di Cortina", wird eine Reihe von Briefen veröffentlicht.
Eine neue, intimere und persönlichere Geschichte, die auch heute noch sehr aktuell ist.


Cortina d'Ampezzo, am 6. August 2024_ Das Vermächtnis von Lino Lacedelli befindet sich hier, inmitten seiner Berge: Gestern wurde in der Lagazuoi EXPO Dolomiti, dem höchstgelegenen Ausstellungsgebäude der Dolomiten an der Bergstation der Seilbahn auf des Lagazuoi zwischen Cortina d"Ampezzo und dem Gadertal, die Ausstellung 'Briefe vom K2' eröffnet.
Bis zum 12. September wird die fesselnde Geschichte eines gebürtigen Ampezzaners und Mitglieds der Klettergilde Scoiattoli („Die Eichhörnchen von Cortina“, eine der berühmtesten Bergsteigervereinigungen Italiens) ausgestellt, der mit großartigen Unternehmungen zur Geschichte des Alpinismus beigetragen hat.

Die Einweihung gestern Abend in Anwesenheit der Gruppe Scoiattoli, der Lacedelli angehörte, der Familie Lacedelli, der Gemeinde Cortina d'Ampezzo, des italienischen Alpenvereins CAI, der Alpinen Militärschule (SMALP) und zahlreicher Freunde und Bewunderer von Lino Lacedelli hat neue Aspekte der Persönlichkeit dieses Protagonisten seiner Zeit ans Licht gebracht.

„Wir fühlen uns geehrt, dass wir die Gelegenheit haben, einer so vielschichtigen Persönlichkeit zu gedenken, die mit ihren Wurzeln, mit Cortina d'Ampezzo, verbunden war, aber gleichzeitig die Welt zu umarmen wusste", so Monica De Mattia, Kulturstadträtin von Cortina d'Ampezzo. ​ Lino Lacedelli ist das Symbol  einer Region, die eine starke Identität bewahrt, diese aber auf vielfältige Weise zum Ausdruck bringen und erweitern kann. Über die Grenzen hinaus ist Lino zum Botschafter einer neuen Art, die Berge zu erleben, geworden. Heute sind wir stolz darauf, heute mit seiner Familie und der Gruppe Scoiattoli seiner zu gedenken. Seine Geschichte gehört allen, die Cortina lieben.“

"Hier, auf Cima Scotoni, befindet sich die Kletterroute 'Via degli Scoiattoli', die Lino 1952 zusammen mit Luigi 'Bibi' Ghedina und Guido Lorenzi eröffnet hat: die schwierigste Kletterroute der Dolomiten", erklärt Marcello Menardi, in seiner Doppelfunktion als Präsident der Lagazuoi Spa und Mitglied der Gruppe Scoiattoli. "Lino war eines unserer ersten Mitglieder und gehörte zu einer Generation von Bergsteigern, Pionieren und dann Bergunternehmern, mutigen und klugen Menschen, die neue Wege für die Entwicklung unseres Tals aufgezeigt haben."  

Alessandro Menardi, Präsident der Gruppe Scoiattoli, betonte: "Lino Lacedelli hat so viel für Cortina d'Ampezzo und für den Alpinismus getan, dass es nur rech und billig ist, dass die Scoiattoli seine Geschichte an die kommenden Generationen weitergeben: nicht nur die Geschichte des Alpinisten sondern auch die des Menschen. "Durch diese Erzählung werden wir entdecken, wie sich Cortina und Italien von der Nachkriegszeit bis heute verändert haben. Wir werden die Fäden unserer Erinnerungen neu knüpfen und den Staffelstab einer unglaublichen menschlichen Geschichte übernehmen."

Die Gäste wurden von Marco, Emanuela, Cristina und Alberta Lacedelli sowie den Kuratoren Roberto Casanova und Vinicio Stefanello in die Ausstellung eingeführt.

Die Ausstellung ist eine Reise in die Vergangenheit. Zum ersten Mal werden einige der zahlreichen Briefe, die zwischen Lino Lacedelli und seiner Familie, seinen Freunden und Bekannten ausgetauscht wurden, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Eine Flut von Briefen von Cortina zum K2 und zurück, die von einem Mann und seinem Weg zum Gipfel erzählen  und von einem Italien, das längst nicht mehr das ist, was es einmal war. Lino Lacedellis außergewöhnliche alpinistische Reise wird erzählt, aber vor allem auch seine menschliche und sehr persönliche Geschichte.

Es ist ein Familienalbum, das alles enthält: Bilder, Erinnerungen, Lacedellis eigene Aufzeichnungen über seine alpinistische Kattiere und seinen Erfolg im Jahr 1954, als er zusammen mit Achille Compagnoni den Gipfel des K2 erreichte - mit der entscheidenden Unterstützung von Walter Bonatti und Hunza Amir Mehdi, die die Sauerstoffflaschen zum letzten Camp brachten.

Diese Leistung wurde, wie Lino betonte, von einem Team vollbracht, das aus Ardito Desio (Expeditionsleiter), Erich Abram, Ugo Angelino, Cirillo Floreanini, Pino Gallotti, Mario Puchoz, Ubado Rey, Gino Soldà, Sergio Viotto, Guido Pagani (Arzt) und Mario Fantin (Fotograf und Kameramann) bestand.

Neben den Erinnerungen an 1954 gibt es auch solche an andere große Unternehmungen, wie die von 2004, fünfzig Jahre nach der Erstbesteigung, als Lino Lacedelli, im Alter von fast 80 Jahren, in Begleitung seiner Tochter Alberta, den langen und beschwerlichen Weg zum Basislager des K2 auf sich nahm, um den Staffelstab an seine jungen Scoiattoli-Gefährten zu übergeben, die kurz darauf den Gipfel des zweithöchsten Berges der Welt erreichten.

Lino Lacedelli, der als einziger der 54er Expedition an den Fuß des Karakorum-Giganten zurückkehrte, wurde von den Bewohnern der Dörfer, durch die er kam, und von den Trägern erkannt und gefeiert.

Nach Cortina d'Ampezzo zieht die Ausstellung weiter ins Aostatal, wo sie ab dem 22. September im Castello Cantore (Schloss Jocteau) zu sehen sein wird, dem Sitz der alpinen Militärschule und des Ausbildungszentrums "Scuola Militare Alpina di Aosta". Dieser Termin wird einer der Höhepunkte des 90-jährigen Bestehens der Militärschule sein.


Auf Anfrage können einige historische Archivbilder der Ausstellung für redaktionelle Zwecke zur Verfügung gestellt werden.
 

Lagazuoi EXPO Dolomiti ist eines der höchstgelegenen Ausstellungszentren der Welt. Es liegt auf 2.732 Metern über dem Meeresspiegel, im Herzen der Dolomiten, einem UNESCO-Weltnaturerbe, auf halbem Weg zwischen Cortina d'Ampezzo und dem Gadertal (Alta Badia). Die EXPO (LED) ist ein innovatives Kulturzentrum und eine Ausstellungsgalerie von internationalem Ruf, in der zahlreiche Veranstaltungen, Ausstellungen und Projekte stattfinden, die der Fotografie, der vergangenen und zeitgenössischen Kunst sowie der Geschichte und Vorgeschichte des Gebiets gewidmet sind.