Von der Ausstellung, die dem internationalen Projekt Ice Memory gewidmet ist, über die Werke aus mundgeblasenem Muranoglas, die von den im Eis konservierten Mikroorganismen inspiriert worden sind, bis hin zu "Acqua" (Wasser), der dritten Veranstaltung von ‘Casa Genesis’ im Sternerestaurant SanBrite in Cortina d'Ampezzo.
In der Wintersaison 2024 bietet das Kulturzentrum Lagazuoi EXPO Dolomiti ein Veranstaltungsprogramm, das sich um das Thema "Wasser" dreht. Ein wirksames Gegenmittel gegen die Dürftigkeit der Ideen und die Trostlosigkeit eines rücksichtslosen Umweltverhaltens.
Cortina d'Ampezzo, am 23. Januar 2024_ Zurück zur Essenz, zur Lebensquelle Wasser: Schnee, Eis, Bergquellen. Lagazuoi EXPO Dolomiti präsentiert in diesem Winter eine Reihe von Ausstellungen, die ganz diesem Element gewidmet sind. Ein Programm mit vielen Querverweisen, Vorschlägen und Überraschungen.
Inmitten einer außergewöhnlichen Landschaft auf einer Höhe von 2.732 Metern, die man auch bequem mit der Seilbahn des Lagazuoi erreicht, können wir uns selbst durch einen transparenten Filter, "in acqua veritas", betrachten und die interessantesten - und dringendsten - Aspekte unserer Beziehung zu unserem Planeten erfassen.
Lagazuoi EXPO Dolomiti bestätigt sich somit als ein wertvoller Außenposten, an dem wir über Biodiversität und Lebensstil nachdenken können.
“Gute Nacht, Gletscher": ein Wettlauf mit der Zeit
Lagazuoi EXPO Dolomiti führt die Besucher direkt ans Ende der Welt: ins "Innere" der Gletscher, mit einer Erzählung, die ihren Ursprung in der fernen Vergangenheit hat und uns dazu anregt, uns vorzustellen, wie die Zukunft aussehen wird. Gute Nacht, Gletscher ist eine Ausstellung, die dem von der UNESCO anerkannten Projekt Ice Memory gewidmet ist: Internationale Teams - darunter das italienische Team unter der Leitung von Carlo Barbante, Direktor des CNR-Instituts für Polarwissenschaften und Professor an der Universität Ca' Foscari in Venedig - entnehmen Eiskerne in den Alpen und anderswo auf der Welt, um sie vor der Gletscherschmelze zu retten.
Die Besucher tauchen ein immersives Szenario ein: grenzenlose, an die Wände projizierten Panoramen, Aufnahmen der Geräusche der schmelzenden Gletscher, Videos über die wissenschaftlichen Missionen und Interviews mit Forschern.
In einem Raum ist auch ein echter Eisbohrkern zu sehen, der an einem der Projektorte entnommen wurde und für den Transport in die Antarktis bereit ist. Dort können die Eisbohrkerne, die unersetzliche Informationen über die Geschichte des Klimas und der Umwelt enthalten, von Wissenschaftlern ohne zeitliche Begrenzung untersucht werden. Die Analyse der Bohrkerne ermöglicht es zu verstehen, wie die Erde auf diese Phänomene reagiert: eine Information, die von grundlegender Bedeutung ist, wenn es darum geht zu entscheiden, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, um die durch den Klimawandel verursachten Schäden einzudämmen.
Maria Grazia Rosin präsentiert Ice Virux 2732: Das Spiel von Eis und Glas
Im Jahr 2009 diente eine wissenschaftliche Veröffentlichung über die ersten von Professor Carlo Barbante in der Antarktis durchgeführten Eiskernbohrungen als Inspiration für die Ausstellung Ice Virux 2732 von Maria Grazia Rosin. Die Künstlerin stellt sich vor, dass in den tiefsten arktischen Packeis-Schichten gefrorene, halb-aktive prähistorische Viren gefunden werden könnten, die durch Asteroiden-Einschläge aus dem Weltall auf der Erde gelandet sind. Mikroorganismen, die beim Schmelzen des Eises mit unvorhersehbaren Auswirkungen reaktiviert werden könnten. Ausgehend von dieser Fantasievorstellung erweckt die Künstlerin einen Schwarm flüchtiger siderischer Kreaturen zum Leben, eine Art Schneefall der Kristalle. Das mundgeblasene Glas wurde in Murano in Zusammenarbeit mit dem Glasbläsermeister Sergio Tiozzo in den Farbtönen Opal, Säuregelb, Lichtblau und Weiß mit Metallspiegelungen und Blattsilberapplikationen hergestellt.
Maria Grazia Rosin widmet sich seit vielen Jahren dem Glas: Sie wurde in Cortina d'Ampezzo geboren, wo sie die Kunstschule besuchte, ihre Wahlstadt ist jetzt Venedig. Seit 1993 arbeitet sie mit Glasbläsermeistern zusammen und experimentiert kreativ mit diesem Element, das in seiner Transparenz und Verformbarkeit dem Eis am ähnlichsten ist.
Ihre Werke sind Teil internationaler Museumssammlungen, unter anderem im Victoria and Albert Museum in London, im Musèe des Arts Dècoratifs in Paris, im Museo del Vetro di Murano in Venedig, im IMA Indianapolis Museum of Art in Indianapolis, in der The Lake St-Louis Historical Society in Montreal, Quebec in Kanada, im Corning Museum of Glass, NY USA, im Coral Spring Museum of Art in Florida USA, im Kunstmuseum Düsseldorf in Deutschland, im Montreal Museum of Fine Arts Stewart Collection in Montreal Kanada, Ernsting Stiftung Foundation im Glasmuseet Ebeltoft in Dänemark, La Biennale im Ca Giustinian Venedig, im MAA Museo Municipal de Arte en Vidrio in Madrid.
Casa Genesis begibt sich auf den Lagazuoi: Wasser, die Quelle des Lebens
Die Lagazuoi EXPO Dolomiti wurde in das Programm von Casa Genesis aufgenommen, dem vom Restaurant SanBrite in Cortina ins Leben gerufene Projekt, das am 28. und 29. Januar 2024 mit einem dritten Kapitel zurückkehrt. In ihrer ehemaligen Scheune, die vor einigen Jahren zu einer Sterneküche wurde, haben Riccardo Gaspari und Ludovica Rubbini beschlossen, die Grundelemente - Erde, Luft, Wasser und Feuer - zu erschließen, indem sie sie in eine Erzählung einbinden, die bei Tisch beginnt und sich auf Philosophien und Disziplinen des Körpers und der Seele überträgt. Jetzt ist das Wasser an der Reihe, das in den Bergen viele Formen annimmt: Schnee, Eis, tosende Wildbäche, Alpenseen.
In einem Chalet, das sich die Philosophie einer regenerativen Küche mit Kreislauf-Bewirtschaftung zu eigen gemacht hat, die Nährstoffe und Substanzen in die Erde zurückführt und Abfälle wiederverwertet, wird der ewige Kreislauf des Wassers zum Mittelpunkt eines Veranstaltungsprogramms, in dem sich verschiedene Momente abwechseln, die dem Essen, der Besinnung und dem Eintauchen in die Natur gewidmet sind.
Am 28. Januar findet auf dem Lagazuoi eine Diskussionsrunde mit Experten auf diesem Gebiet statt, darunter auch der Ingenieur Stefano Illing, der Initiator von Lagazuoi EXPO Dolomiti. Eine wertvolle Gelegenheit zum Diskutieren und zum Nachdenken.
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